ABYBONN - Warburgs erste Studienjahre

Innerhalb des Projekts wird Aby Warburgs ersten Studienjahren an der Universität Bonn (1886–1889) erstmals eine intensive und systematische Untersuchung zukommen. Gerade aus der Studienzeit in Bonn sind zahlreiche Dokumente in den Archiven und Museen der Universität Bonn, des Instituts, dem Warburg Institute in London, dem Warburg-Haus in Hamburg wie auch an anderen Orten erhalten, die Einblicke in die prägenden Jahre des Studienanfangs Warburgs bieten.

Gerade die Wahl des Studienortes, die gesellschaftlichen und kulturellen Vorgaben der Stadt, die Bedingungen rund um das Studium – nicht nur des damals jungen Faches Kunstgeschichte, sondern auch der Archäologie, Geschichte, Theologie, Philosophie und der sich entwickelnden Ethnologie, die Warburg in Bonn belegte – geben Aufschluss über die Interdisziplinarität, die sich in seiner späteren Ansicht und Handhabe des Faches widerspiegeln. Das Projekt setzt somit am Beginn der „Bilderreisen“ Warburgs an, um den frühen Bedingungen und der Herausbildung seines Umgangs mit Bildern ohne „grenzpolizeiliche Befangenheit“ nachzugehen.

Im Rahmen der Ausstellung 'Aby Warburg. Bilderatlas Mnemosyne. Das Original' fand 2021/2 eine Kooperation mit der Bundeskunsthalle Bonn statt. Eine Gruppe von Studierenden und Doktorand:innen des Kunsthistorischen Instituts wagte den Versuch einer Rekonstruktion der „Handbibliothek“ Warburgs und eröffnet neue spannende Perspektiven auf die frühen Bonner Jahre. In Kurzfilmen oder Präsentationen wurde eine „Lesereise“ durch Aby Warburgs Bilderwelten anhand seiner Lehrer und Seminare geboten – eine Reise, die in Bonn beginnt und die in einigen Fällen bis zum faszinierenden Mnemosyne-Projekt führen sollte. Die einzelnen Videos sind abrufbar unter: https://www.bundeskunsthalle.de/aby-warburg/aby-warburgs-bonner-handbibliothek.html.

Im Zusammenhang des Projektes entsteht unter anderem eine Publikation zu Aby Warburgs Studium in Bonn, die mehrere Facetten der drei Jahre beleuchtet und in der opaion-Reihe des Kunsthistorischen Institutes erscheinen wird (Birgit Ulrike Münch und Hui Luan Tran). Des Weiteren wurde 2022 mit einer Gruppe von Studierenden eine Ausstellung im Kunsthistorischen Institut in Bonn erarbeitet. Diese rekonstruierte mit fotografischen Dokumenten die Bonner „Räume“ von Warburgs Leben und Studium. Neben einer Auswahl von Briefen, die er während dieser Zeit verfasste, waren Realien der Archive der Universität und wissenschaftliche Publikationen seiner „Lehrer“ sowie Dokumente zu (Museums-)Sammlungen und damals stattgefundenen Ausstellungen im Köln-Bonner Raum, Aufschluss über Warburgs Art zu lernen, zu arbeiten, zu sehen.

Leitung und Beteiligte: Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch und Dr. Hui Luan Tran

Mittelgeber: Gielen-Leyendecker-Stiftung (Finanzierung der Publikation in der opaion-Reihe); Dr. Peter-Deubner-Stiftung (Vorbereitung und Umsetzung der Ausstellung im Kunsthistorischen Institut)

Kooperationspartner: Bundeskunsthalle

Laufzeit: seit 2020
Eine Wissenschaftlerin und ein Wissenschaftler arbeiten hinter einer Glasfassade und mischen Chemikalien mit Großgeräten.
Aby Warburg um 1900 © Wikimedia Commons

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Prof. Dr. Birgit Ulrike Münch

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